Das Magazin für Medizinische Fachangestellte

Als agnes zwei in Brandenburg unterwegs

Am Projekt agnes in Brandenburg wirken bislang 30 fortgebildete Medizinische Fachangestellte (MFA) mit. Bis zum Jahresende sollen es rund 100 MFA und Schwestern sein. Ihre Einsätze werden in Brandenburg im Rahmen eines Strukturvertrages zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung, der AOK Nordost und der BARMER GEK nach Paragraf 73a SGB V extrabudgetär abgerechnet. Pro betreutem Patient und Monat gibt es 40 Euro.

Wieder unterwegs: Bärbel Ulrich macht im Rahmen ihrer Tätigkeit als agnes zwei auch mehrmals in der Woche Hausbesuche.

Das Einsatzspektrum der agnes zwei ist deutlich weiter gefasst als das ihrer Verwandten agnes, Mopra oder VERAH. So kann eine agnes zwei auch bei einem Facharzt oder einem Ärztenetz angesiedelt sein. Zudem ist sie nicht auf unterversorgte Regionen beschränkt. Von den 30 agnes zwei in Brandenburg sind 17 für Hausarztpraxen, vier für Facharztpraxen, sechs in MVZ, eine für eine Kinderarztpraxis, eine für ein Ärztehaus und eine im Ärztenetz tätig.

Bärbel Ulrich ist die agnes zwei in der Praxis des Hausarztinternisten Dr. Jürn von Stünzner in Briesen, südlich von Berlin. Zusammen mit einem angestellten Allgemeinmediziner betreut der 41-jährige Arzt rund 2.200 meist alte, multimorbide oder chronisch kranke Patienten. Insgesamt sieben Helferinnen auf sechs Vollzeitstellen kümmern sich um die Organisation.

Zwei Tage pro Woche ist Bärbel Ulrich auf Achse. Der Rest der Zeit vergeht mit Anrufen und Anträgen oder Dokumentation. Damit kehrt sie zu ihren beruflichen Wurzeln zurück. Als Gemeindeschwester hat die gelernte Krankenschwester vor 36 Jahren am Landambulatorium in Briesen begonnen. Bis heute arbeitet sie mit wechselnden Ärzten im gleichen Gebäude. Das denkmalgeschützte „Ärztehaus an der Eiche“ beherbergt heute neben der Hausarztpraxis, einen Psychotherapeuten, einen Zahnarzt und die Sozialstation des Pflegedienstes. Rund 100 Patienten besucht die Schwester insgesamt, darunter auch Pflegeheimbewohner und schwer kranke Palliativpatienten.

Angela Mißlbeck, Ärzte-Zeitung