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Editorial

So ist Digitalisierung sinnvoll

Die Digitalisierung wird vor dem Hintergrund einer Schaden-Nutzen-Abwägung immer wieder mit dem Hinweis auf die Datensicherheit der Patienten diskutiert. Dabei geht es bei der Anwendung digitaler Leistungen primär darum, ärztliche oder pflegerische Kompetenzen sinnvoll zu ergänzen und nicht zu ersetzen.
© Lars Zahner – stock.adobe.com
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»Der Einsatz der MFA bei TeleDoc PLUS ist für Patient und Arzt eine erhebliche Erleichterung «

Diese Erfahrungen werden immer häufiger dort gemacht, wo weiterqualifizierte MFA den Arzt unterstützen. Eines dieser Projekte läuft seit 2018 in Thüringen und kann sich wirklich sehen lassen: das digitale Versorgungsangebot TeleDoc PLUS, eine Initiative, die von der AOK PLUS, der KV Thüringen und der Landesregierung aus der Taufe gehoben wurde. Es geht um den delegierbaren telemedizinischen Hausbesuch, für den etwa 400 MFA in den vergangenen zwei Jahren fit gemacht worden sind.

Die Assistenz ist für den Arzt eine große Entlastung. Die Vitaldaten werden von der MFA vor Ort erhoben und via Tablet an den Arzt übermittelt. Wenn notwendig, kann der Arzt per Video zugeschaltet werden, um sich selbst einen Eindruck vom Patienten zu verschaffen. Das so wichtige Vertrauensverhältnis wird nicht gefährdet. Im Gegenteil: Der Einsatz der MFA ist für Arzt und Patient eine erhebliche Erleichterung. Zudem werden die Leistungen extrabudgetär vergütet.

TeleDoc PLUS ist eines von vielen Beispielen, bei denen die Digitalisierung in der Versorgungswelt angekommen ist. Es ist ein Anfang und für die AOK ein wichtiger Mosaikstein ihrer Initiative „Stadt.Land.Gesund“. Das Ziel: Versorgungsgleichheit in Städten und auf dem Land zu schaffen. Übrigens: Werden die Menschen nach ihren wichtigsten Bedürfnissen gefragt, wünschen sie sich am meisten eine gute hausärztliche Versorgung!

Portrait

Ihr
Wolfgang van den Bergh
Chefredakteur der Ärzte Zeitung