Das Magazin für Medizinische Fachangestellte

Von Eulen und Lerchen

Menschen vom Chronotyp Eule, die abends lange munter sind und morgens nur schwer aus den Federn kommen, haben gegenüber Frühaufstehern (Chronotyp Lerche) eine verkürzte Lebenserwartung. Das hat jetzt eine Studie auf Basis von Daten der UK Biobank gezeigt, einer der weltweit größten Langzeitstudien mit 430.000 Teilnehmern.

 

© amplion – stock.adobe.com
© amplion – stock.adobe.com

Weil sie auch über ihren Lebensstil Auskunft gaben, wussten die Forscher, ob sie es mit Nachtschwärmern oder Frühaktiven zu tun hatten. Nach gut sechs Jahren waren etwa 10.500 Teilnehmer verstorben. Dabei war ein nachtaktiver Lebensrhythmus mit einem zehn Prozent höheren Sterberisiko verbunden und generell waren Eulen stärker von psychologischen und neurologischen Erkrankungen betroffen, aber auch von Diabetes, Magen- und Darm, sowie Unterleibs- und Atemwegserkrankungen.

Die Forscher sehen dafür zwei Gründe: Eulen verspüren einen größeren Drang nach Neuem und Unbekanntem. Die geringere Lebenserwartung könnte deshalb auf leichtsinniges Verhalten zurückzuführen sein. Doch auch das Leben gegen ihren Biorhythmus stresst Menschen vom Typ Eule. Ihr Körper bekommt werktags permanent nicht genug Schlaf und Erholung. Chronobiologen plädieren deshalb für flexible Arbeitszeiten: Eulen sollte gestattet sein, morgens später ins Büro zu kommen und dafür abends später zu gehen.

www.psychologie-heute.de